Die Juden

und ihr Weg zum

Staat Israel

 

 

 

 

 

 

Semesterarbeit: Fach Geschichte und Staatslehre

Abgabedatum 24. November 1997

Verfasser: Lehrer:

Thomas Kuster Klasse H4a

Lagerstrasse 19

5432 Neuenhof

Sorry keine optimale Konvertierung, Fussnoten fehlen (sende e-mail falls benötigt)

 

Inhaltsverzeichnis

 

 

 

Einleitung und Stellungnahme 3

 

Das jüdische Volk und die Palästina besitzenden Staaten 3

Geschichte bis zur Diaspora aus Palästina 3

Welchen Staaten "gehörte" Palästina (vor 63. v. Chr. vorheriges Kapitel) 3

Die westeuropäischen Diaspora 4

Einwanderungen nach Palästina 4

 

Der Zionismus 5

Definition 5

Anfänge 5

Theodor Herzl (1860, †1904) 5

Der erste Zionistenkongress 6

Herzl als Diplomat 6

Verhandlungen mit dem Osmanischen Reich 6

Verhandlungen mit Grossbritannien 7

Siebter Zionistenkongress 7

Sykes-Picot-Abkommen und Balfour-Deklaration 7

Hitlers Machtergreifung und der Zionismus 8

Teilungspläne (Peel-Bericht) 8

Das Weissbuch 8

Abweisung von jüdischen Flüchtlingen 9

Das Versprechen eines jüdischen Staats 9

Biltmore-Konferenz 10

Abgabe des Mandats an die UNO 10

UNO nimmt Teilungsplan an 10

Arabischer Widerstand 11

Gründung des Staats Israel 11

 

Weshalb in Palästina? 11

 

Schlusswort und Stellungnahme 12

 

Bibliographie 13

 

 

Einleitung und Stellungnahme

Dieser Arbeit liegt mein starkes Interesse an der Gründungen des Staates Israel zu Grunde. Wie konnte es im 20. Jahrhundert dazu kommen das ein Staat schon vor seiner Gründung international anerkannt ist beziehungsweise durch eine internationale Organisation (UNO) die Vorbereitungen zur Gründung getroffen wurden.

Vor dem Beginn der Arbeit sympathisierte ich mit den Ideen des Zionismus. Die Gründung Israels in Palästina erschien mir sinnvoll, da dies längere Zeit die Heimat der Juden war. Die Grösse des Staates war für mich klar, sie entsprach etwa dem Teilungsplan der UNO.

Nach dem Lesen einiger kritischer Bücher, viele sind leider nicht neutral geschrieben (pro Zionismus), änderte ich meine Meinung.

Die daraus folgende Frage ob das jüdische Volk ein Recht dazu hatte, den Staat Israel zu gründen, werde ich im letzten Kapitel versuchen zu beantworten.

Der Begriff Palästina wir in dieser Arbeit für den geographischen Ort, Judäas (früher) beziehungsweise etwa Israel (heute) verwendet.

 

Das jüdische Volk und die Palästina besitzenden Staaten

Geschichte bis zur Diaspora aus Palästina

Die Stammväter Abraham, Isaak und Jakob waren Nomaden beziehungsweise Halbnomaden, sie zogen mit ihrem Vieh von einer Futter- und Wasserstelle zur nächsten, das geht aus der biblischen Erzählung recht eindeutig hervor. Am Anfang des zweiten Buches Moses werden die Juden in Ägypten von dem Pharao unterdrückt. Am Ende des Buches erfolgt der Exodus. Das jüdische Volk überquert im weiteren Verlauf der biblischen Erzählung den Jordan und zieht dem Euphrat entgegen, diese Land verlassen sie jedoch wieder und siedeln sich westlich des Jordans an (13. bis 12. Jh. v. Chr.). Im späten 11. Jh. gründet Saul das 1. Königreich, das 930 v. Chr. in zwei Teile zerfiel: Israel 722 v. Chr. von den Assyrern und Judäa 586 v. Chr. von den Babyloniern erobert. Damit begann die vorderasiatische Diaspora. Während der Periode des zweiten Tempels von 539 v. Chr. bis 70 n. Chr. lebten die Juden in einem Gemeinwesen, das nur sehr kurze Zeit staatlich unabhängig war. Ansonsten genoss oder erlitt es die Vor- und Nachteile der Autonomie, also der Selbstverwaltung ohne eigene Staatlichkeit. Das autonome Gebiet enthielt zahlreiche nichtjüdische Bevölkerungsanteile. Umgekehrt gab es jüdische Einwohner in nichtjüdichen Gebieten. 63 v. Chr. wurde das Land römisch. Nach der Niederwerfung des letzten grossen jüdischen Aufstandes (Bar Kochba, 135 n. Chr.) gaben die Römer der Provinz Judäa den Namen Palästina, um die Erinnerung an alles jüdische auszulöschen. In dieser Zeit begann die europäische Diaspora.

 

Welchen Staaten "gehörte" Palästina (vor 63. v. Chr. vorheriges Kapitel)

Die Herrschaft ging vom Oströmischen Reich (bis 634 n. Chr.) an die Araber (bis 1099), Kreuzfahrer (teilweise bis 1253), Mameluken (bis 1516) und an das Osmanische Reich bis zur britischen Eroberung 1917/18 über.

Die westeuropäischen Diaspora

In der Geschichte Westeuropas (es wird nur Westeuropa betrachtet) stellt die französische Revolution (1789) den grössten Wendepunkt dar, im Leben der Juden der Beginn eines neues Zeitalters. Nach Jahrhunderten der Massaker, der Verfolgungen und der gesellschaftlichen Ächtung, begann sich mit der Aufklärung auch eine neue, menschlichere Einstellung gegenüber den Juden durchzusetzen. Erst der Schock der Revolution verschaffte dem Grundsatz der Gleichheit offizielle Anerkennung. 1789 forderte Clermont-Tonnerre, dass den Juden als Individuen keine Rechte verweigert werden dürften. Die Emanzipation breitete sich schnell aus. Das Ghetto von Rom wurde aufgelöst und zwischen 1808 und 1812 wurde in Preussen die Grundlage für die volle rechtliche Emanzipation geschaffen. Doch Napoleon, die deutschen Fürsten und der König von Preussen führten viele der früheren Beschränkungen wieder ein.

Die soziale und kulturelle Assimilation der Juden ging jedoch weiter. Viele Juden vertraten die Ansicht, die Juden seien kein Volk, die jüdische Nation habe vor zweitausend Jahren zu bestehen aufgehört und lebe bloss in der Erinnerung weiter. Jüdische Sprecher beanspruchten volle Gleichberechtigung da sie weder Fremde noch Neueinwanderer waren. Viele orthodoxe Rabbiner sahen die Assimilation jedoch als Abfall vom Glauben und in ihr den Untergang des jüdischen Volks. Da die Taufe der Eintritt ins europäische Kulturleben war, liessen sich viele Juden taufen (Anfang 19. Jh.). Mitte des 19 Jahrhunderts bekamen die Juden in Deutschland, Frankreich, Holland und Grossbritannien das Gefühl, dass sie eine sichere Zuflucht gefunden hatten und akzeptiert wurden. Der neu erworbene Patriotismus (zu ihrem Wirtland) machte eine enge Verbindung zwischen den Juden unmöglich, überhaupt wurde eine überstaatliche Organisation für nicht notwendig empfunden.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts nahm der Antisemitismus wieder stark zu (1893 wurden 16 Abgeordnete mit einem ausgesprochen Antisemitischen Programm in den Reichstag gewählt). Die Regierung unternahm nichts gegen den Antisemitismus und nur wenige Nichtjuden erhoben ihre Stimme zugunsten der Juden. Noch gefährlicher war der veränderte Charakter der Judaeophopie, dem Übergang vom religiösen zum rassischen Antisemitismus in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts, dies bedeutete das Ende der Assimilation. Der Antisemitismus nahm im weiteren Verlaufe der Zeit wieder etwas ab, später jedoch wieder zu und erreichte im 2. Weltkrieg mit den Vernichtungslagern des 3. Reiches seinen traurigen Höhepunkt.

 

Einwanderungen nach Palästina

Unmittelbar vor dem Beginn der zionistisch motivierten Einwanderung (sie begann 1882) war die Gesamtbevölkerung Palästinas dramatisch gestiegen wegen den vielen einwandernden Juden.

Alija

von

Bis

Einwanderer

Einwanderer pro Jahr

 

 

 

 

 

1.

1881

1904

25'000

 

2.

1904

1914

35'000

 

3.

1919

1923

35'000

 

4.

1924

1931

80'000

 

5.

1932

1939

225'000

 

 

1939

 

 

Sehr wenige (Weissbuch)

Im Vergleich zur palästinensisch-arabischen Bevölkerung stieg die jüdische rasant. Dies ist auf die starke Einwanderung zurück zu führen. Während bei den Palästinenser die Bevölkerung nur durch natürliche Vermehrung zu nahm. Bis 1948 blieb diese Wachstumsart gleich. Die Juden wurden durch die Balfour - Deklaration von Grossbritannien bei der Besiedelung von Palästina unterstützt.

Durch den immer grösser werdenden Druck auf die Juden vor dem 2. Weltkrieg kamen 1935 61'854 Juden nach Palästina. Doch die Mandatsmacht Grossbritannien schränkte die Einwanderung nach Palästina ein (Weissbuch), genau im dem Moment als die Juden eine Fluchtmöglichkeit am dringendsten gebraucht hätten.

Die palästinensischen Araber profitierten von dem wirtschaftlichen Aufschwung, der durch die jüdische Einwanderung zustande kam; dadurch wurde jedoch auch ihr Nationalbewusstsein gestärkt. Sie befürchteten in Palästina zur Minderheit zu werden, zudem wollten sie nicht den anderen Arabern hinterherhinken die einen grossen Schritt zu Unabhängigkeit getan hatten.

 

Der Zionismus

Definition

Der Zionismus ist eine Bewegung, mit dem Endziel in Palästina einen jüdischen Staat Israel zu gründen, vom Wort Zion, dem Tempelberg in Jerusalem abgeleitet.

 

Anfänge

Schon in der Mitte des 19. Jahrhunderts fand die Idee eines jüdischen Staats bei vielen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens Unterstützung. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts kam der Nationalismus auf, vor allem russische Juden sahen die Lösung ihres Problems in dem sie in Palästina einwanderten mit dem Gedanken dort einen Nationalstaat zu gründen.

 

Theodor Herzl (1860, †1904)

Mitte Februar 1896 lies Theodor Herzl eine kleine Broschüre drucken mit dem Titel: "Der Judenstaat - Versuch einer modernen Lösung der Judenfrage". Nachdem er mit seinen Ideen bei den "Geldjuden" gescheitert ist, viele hielten ihn für einen Träumer oder sogar für einen Verrückten. Er konnte Gedanken für richtig empfinden und sich nur kurze Zeit später für das Gegenteil aussprechen, auch schwankte er stark zwischen Optimismus und Pessimismus hin und her. Der Staat Israel sollte politisch neutral sein, tolerant gegenüber Andersgläubigen und die Religion klar vom staatlichen getrennt sein. Von nun an opferte Herzl alles um seine Idee zu verwirklichen. Er rief zum ersten Zionistenkongress auf.

 

 

 

 

 

Der erste Zionistenkongress

"Der Zionismus erstrebt für das jüdische Volk die Schaffung einer öffentlich-rechtlich gesicherten Heimstätte in Palästina. Zur Erreichung dieses Zieles sieht der Kongress folgende Massnahmen vor:

Die Präambel wurde am ersten Zionisten Kongress (eröffnet am 29. August 1897) in Basel verabschiedet. Doch der Kongress befasste sich auch damit wie der Zionismus zu einer schlagkräftigen Organisation werden kann. Es wurde beschlossen den Zionisten Kongress als höchstes Organ der Bewegung zu erklären und zur Erledigung der laufenden politischen Angelegenheiten, ein aus 23 Mitgliedern bestehendes, Aktionskomitee zu wählen. Jeder der das 18. Lebensjahr vollendet hatte, das Basler Programm akzeptierte und einen Schekel zahlte, erhielt das Recht, bei Wahlen zum Kongress mitzubestimmen.

Herzl erreichte mit dem Kongress genau sein Ziel: die öffentliche Diskussion über den Zionismus wieder in Gang zu bringen. Zudem hatte er nun bei allen weiteren Diplomatischen Aktionen eine Unterstützung eine neue dynamische Bewegung. Herzl notierte nach dem Kongress in seinem Tagebuch: "Fasse ich den Basler Kongress in ein Wort zusammen - das ich mich hüten werde, öffentlich auszusprechen -, so ist es dieses: In Basel wurde der Judenstaat gegründet. Wenn ich das heute laut sagte, würde mir ein universelles Gelächter antworten. Vielleicht in fünf Jahren, jedenfalls in fünfzig wird es jeder einsehen."

 

Herzl als Diplomat

Verhandlungen mit dem Osmanischen Reich

Herzls reise nach Konstantinopel war ein Fehlschlag, der Sultan lies nicht mit sich reden über die Aufteilung des Osmanischen Reiches. Die Hoffnung gab Herzl jedoch nicht auf und überzeugte seine Anhänger davon, dass eine künftige Vorsprache beim Sultan davon abhänge ob die Zionisten genügen finanzielle Mittel zur Verfügung hätten. Dies war jedoch das Hauptproblem der zionistischen Bewegung, sie verfügte über beinahe keine finanziellen Mittel. Abgesehen von der Verdoppelung der Mitglieder gab es beinahe nichts was die zionistische Bewegung erreicht hatte. Auch die Hoffnung, dass die Juden unter deutschen Protektorat ihr Ziel erreichen würden wurde zerstört. Die Verhandlungen mit dem Sultan gingen weiter, doch er bot den Juden die Einwanderung (keine Masseneinwanderungen) nur an, wenn sie sich nicht in Palästina niederlassen, Untertanen des Osmanischen Reichs werden und sich bei der Tilgung der Staatsschulden des Osmanischen Reichs beteiligen würden. Diese Voraussetzungen waren für Herzl jedoch unannehmbar.

 

 

 

 

Verhandlungen mit Grossbitannien

1902, nach dem Scheitern des Vorstosses im Osmanischen Reich konzentrierte sich die diplomatische Tätigkeit auf London. Die einflussreichste jüdische Familie, Rothschild stand jedoch nicht öffenlich zu seinen Ideen. Im Oktober 1902 wurde er vom britischen Kolonialminister, Joseph Chamberlain empfangen. Herzl zog nun auch andere Orte als Palästina ernsthaft in Betracht. Der Zeitpunkt war gut gewählt, die britische Öffentlichkeit meinte, es müsste etwas für die osteuropäischen Juden getan werden, ums sie an der Einreise nach England zu hindern. Chamberlain war im Prinzip nicht gegen die Gründung einer autonomen jüdischen Kolonie. Doch die Verhandlungen mit dem britischen Vertreter Lord Cromer in Ägypten scheiterten 1903, da die Ableitung von Nilwasser nicht gestattet wurde.

Am sechsten Zionistenkongress wurde der Bewegung mitgeteilt, dass die britische Regierung eine jüdische Kolonie in Uganda unterstützen würde. Doch dies wurde nur als Notlösung aufgefasst und so wurde schon stark darüber gestritten ob überhaupt eine Kommission entsandt werden soll. Die Bewegung droht sich zu spalten da gerade die russischen Juden nicht nach Uganda ziehen wollten, obwohl sie am meisten unter dem Antisemitismus leiden mussten. Im Verlaufe des Jahres lies Herzl die Bemühungen um Uganda fallen. Am 3. Juli 1904 starb Herzl. Der Tod war für die Bewegung ein ungeheurer Schock.

 

Siebter Zionistenkongress

Am siebten Kongress wurde die Unterstützung von klein Kolonien ausserhalb Palästinas abgelehnt (somit auch das Uganda-Projekt) und ein neuer Präsident gewählt David Wolffsohn. Wolffsohn war ein treuer Anhänger Herzls und unterhielt die Kontakte Herzls weiter. Das Osmanische Reich erlitt viele Schwächungen wodurch die zionistische Bewegung gestärkt wurde. Der Kongress 1913 war ruhig die Teilnehmer erwarteten ein gleichmässiger, friedlicher Aufbau Palästinas. Wegen dem Krieg fand der Kongress 8 Jahre nicht statt. Nach dem 1. Weltkrieg wurde der Charter (Schutzbrief, Freibrief) an den viele nicht mehr glaubten wahr. Die zweite grosse Einwanderungswelle nach Palästina startete im Jahre Herzls Tods.

 

Sykes-Picot-Abkommen und Balfour-Deklaration

1915 arbeitete Sir Mark Sykes als Vertreter der britischen Foreign Office und Charles Georges Picot im Namen des französischen Aussenministeriums den Entwurf eines Geheimabkommen aus, das Sykes-Picot-Abkommen wurde 1916 gutgeheissen und die Aufteilung der Einflusssphären im Nahen Osten geregelte. Durch diese Abkommen wurde der britischen Regierung die Hände gebunden, was die Verhandlungen anbetraf.

Im Februar 1917 fand die erste offizielle Konferenz statt welche zur Balfour-Deklaration führte. Die Versammlung entschied sich für ein britisches Protektorat gegenüber den Juden.

Die Araber forderten eine Absichtserklärung der britischen Regierung, welche erst 1937 mit dem Weissbuch erfolgte (Kapitel Weissbuch).

Am 17. Kongress wurde eine politische Neuorientierung gefordert, zu der es jedoch nicht kam. Der damalige Präsident Weizmann wurde abgesetzt und an seine stelle trat Nahum Goldmann welcher vier Jahre später aus ähnlichen Gründen abgesetzt wurde (wegen seines eintreten auf eine "Schrittweises vorgehen" und einen "Minimalismus"). Weizmann übernahm wieder die Führung.

1931 wollte der neue Hochkommissar Sir Arthur Wauchope schrittweise ein parlamentarisches System einführen. Dies hätte für die Zionisten die Einwanderung vom guten Willen der arabischen Mehrheit abhängig gemacht. Da die Araber jedoch nur an einem solchen politischem Plan mitmachen wollten, wenn ein völliges Einwanderungs- und Landkaufverbot für Juden besteht kam es nie dazu.

 

Hitlers Machtergreifung und der Zionismus

Der grösste Wendepunkt in der zionistischen Bewegung kam 1933, 30'000 flüchteten nach Palästina, aufgrund von Ereignissen auf die, die Juden keinen Einfluss hatten: Hitlers Machtergreifung. Das Interesse am Zionismus nahm in Deutschland sprunghaft zu. Der 18. Kongress beschloss die Einrichtung eines Zentralbüros zur Ansiedlung deutscher Juden in Palästina.

Die Lage der Juden verschlechterte sich weiter die Nürburger Gesetzte von 1935 erweiterte die antijüdischen Gesetzgebung. an der Wannseekonferenz am 20. Januar 1942 bei Berlin wurde die "Endlösung", die Ausrottung aller Juden, beschlossen. Überall in Europa entstanden antisemitische Bewegungen.

Die britische Regierung beschränkte die Einwanderungen nach Palästina immer mehr. Dies hatte jedoch nichts mit der Aufnahmefähigkeit des Landes zu tun, sondern waren rein politischer Natur. Vor allem wegen der immer stärker werdenden arabische Nationalbewegung.

 

Teilungspläne (Peel-Bericht)

Am 19. Kongress (1936) hatte der Zionismus gegen den europäischen Antisemitismus, die arabische Angriffe auf die jüdischen Siedlungen und gegen die Entscheidung der Briten die zionistische Tätigkeit zu unterbinden zu kämpfen. Trotzdem wurden 20'000 Soldaten nach Palästina geschickt, als beim britischen Hochkommissar Hilfe angefordert wurden. Zudem wurde eine Untersuchungskommission eingesetzt, die zum Entschluss kam eine Kantonisierung gehe nicht weit genug. Es gebe nur einen Weg zum Frieden die Beendigung des Mandates und Zweiteilung Palästinas in eine jüdischen und arabischen Staat. Diese Idee wurde im Peel-Bericht im Juli 1937 veröffentlicht.

Am 3. August 1937 fand der 20. Kongress statt, kaum genügend Zeit um das Umfangreiche Dokument zu studieren. Weizmann war der Hauptbefürworter des Teilungsprinzips. Er dachte von den 6 Mio. Juden in Europa könnten dadurch 2 Mio. gerettet werden. Aus diesem Grund und mangelnder Alternativen befürwortete er den Plan. Die Resolution die Schlussendlich angenommen wurde lehnte den Teilungsplan ab, doch wurde das Aktionskomitee gleichzeitig ermächtigt, in Verhandlungen einzutreten, um genaue Bedingungen für die Errichtung eines jüdischen Staates zu erkunden.

 

Das Weissbuch

Die Araber trafen 1937 auf einem panarabischen Kongress die Entscheidung Palästina als arabisches Land zu halten. 1938 wurde von einer neuen britischen Kommission weiter drei Teilungspläne ausgearbeitet. Nach der Veröffentlichung dieser Pläne lehnte die britische Regierung eine Teilung Palästinas ab, kündete jedoch das Abhalten einer Konferenz an mit Beteiligung von Vertretern der Araber und Juden, die am 7. Februar 1939 durchgeführt wurde. Die Stimmung der Juden war zutiefst pessimistisch, Kristallnacht 9. und 10. 11. 1938, zudem wurden sie durch keinen Staat unterstützt und waren daher auf den Gutwill Gross-

britanniens angewiesen, während die Araber durch viele Staaten unterstützt wurde (Deutschland, Italien, Russland). Grossbritannien akzeptierte die arabische Forderung das Mandat zu beenden und einen palästinensischer Staat zu gründen.

Den Briten erschien die Gefahr eines arabischen Aufstandes wesentlich grösser als der mögliche Nutzen einer jüdischen Unterstützung. Die Konferenz führte zum Weissbuch vom 17. Mai 1939 in dem festgehalten wurde, dass innerhalb der nächsten 10 Jahren ein unabhängiger Staat geschaffen werden soll. Bis 1944 sollten 75'000 Einwanderer ins Land gelassen werden, ab dem 1. März 1944 sollte sie Einwanderung nur noch mit der Zustimmungen der Araber möglich sein. Das Weissbuch stiess auf grosse Kritik und wurde wegen dem Kriegsausbruch eigentlich nie rechtsgültig (doch kümmert das nach dem 1. September 1939 noch). Zudem wurden mit einer späteren Erklärung die Aussagen des Weissbuchs abgeschwächt.

 

Abweisung von jüdischen Flüchtlingen

Der 21. Kongress vom 16. bis 25. August 1939 war der tristeste und kürzeste. Nun ging es nicht um den Fortschritt des Charters, sondern ums Überleben.

Die Verhältnisse zwischen den jüdischen Gemeinden und dem Hauptkommissar verbesserte sich jedoch nicht. Der Hauptkommissar führte weiterhin die Politik des Weissbuches durch und wies illegale Einwanderer ab, trotz des tragischen Schicksal der Juden in Europa. Die Mandatsbehörden behaupteten, es wäre gefährlich, Fremde aus dem von Nazi besetzten Europa ins Land zu lassen, denn es könnten Spione oder Saboteure sein (USA verwendete gleichen Entschuldigungsgrund um jüdische Flüchtlinge abzuweisen).

Während dem Krieg hatten die Mandatbehörde kein Interesse am einem jüdischen Kriegsbeitrag, obwohl sich 136'000 Juden sich für die britische Militärbehörde zur Verfügung gestellt hatten.

Gegen die jüdische Selbstschutzorganisation Hagana wurde jedoch streng vorgegangen (hohe Gefängnisstrafen).

 

Das Versprechen eines jüdischen Staats

Churchill stimmte im Dezember 1939 Weizmann zu, dass nach dem Krieg ein jüdischer Staat mit drei bis vier Millionen Einwohner in Palästina aufgebaut werden soll.

1944 wurde doch noch eine Brigade palästinäsischer Juden aufgestellt, die gegen Kriegende in Italien zum Einsatz kam. Im Juli 1943 setzte sich ein Unterausschuss des Kabinett Grossbritanniens mit der Zukunft Palästinas auseinander. Im Dezember kam ein Teilungsplan heraus der für die Juden günstiger war als alle bisherigen. Im April 1944 empfahl die Exekutive der Labour Party, die der Koalitionsregierung angehörte, Massnahmen zur Errichtung eines jüdischen Staates, die sogar noch weiter gingen als die Forderungen der Zionisten. Bereits vor dem Krieg habe es starke Argumente für die Schaffung eines Judenstaats gegeben, erklärte die Exekutive, nun aber, angesichts der Greueltaten der Nazis, seien diese Argumente unwiderleglich geworden: "Man soll die Araber zum Auszug ermutigen, während die Juden einziehen. Man soll sie für das Land entsprechend entschädigen, ihre Ansiedlung andernorts sorgfältig organisieren und grosszügig finanzieren.". An der Bilmore-Konferenz vom 6. bis 11. Mai 1942 in New York wurde Ben Gurions neues Programm mit erheblich radikaleren Forderungen angenommen.

 

 

 

Biltmore-Konferenz

"Die Konferenz erklärt, dass sie nach dem Sieg zu erwartende neue Weltordnung auf der Grundlage von Frieden, Gerechtigkeit und Gleichheit nicht erreicht werden kann, wenn das Problem der jüdischen Heimatlosigkeit nicht vollständig gelöst wird. Die Konferenz verlangt, dass die Tore Palästinas geöffnet werden; dass der Jewish Agency die Aufsicht über die Einwanderung nach Palästina sowie die erforderlichen Vollmachten für den Aufbau des Landes, einschliesslich seiner nicht genutzten und brachliegenden Gebiete, übertragen, und dass Palästina als ein jüdisches Staatswesen in die Struktur der neuen demokratischen Welt eingegliedert werde." Durch die Vernichtung der europäischen Juden und die geringe Aufnahme von Juden durch die USA erhielt der amerikanische Zionismus Aufschwung.

Im April 1945 als über das erschreckende Ausmass der Judenvernichtung keine Zweifel mehr herrschte wurden das Problem eines Judenstaates aktueller den je zuvor, obwohl die "objektive Judenfrage" praktisch verschwunden war.

Unmittelbar nach Kriegsende am 27. Mai 1945 reichte die Jewish Agency eine Petition an die britische Regierung ein, sie möge Palästina zum jüdischen Staat erklären. Verschiedene Untergrundorganisation versuchten mit Terroranschlägen ihr Ziel zu erreichen.

 

Abgabe des Mandats an die UNO

Am 18. Februar 1947 gab das britische Unterhaus bekannt es sei nicht ermächtigt das Land zu verteilen und gab daher das Mandat an die Vereinigten Nationen ab. Die Kommission UNSCOP die eine Lösung des Palästina Problems ausarbeiten sollte, erarbeitete zwei Vorschläge die binationale Lösung (Föderation zweier Staatsteile) und die Teilung. Die Mehrheit der UNSCOP-Mitglieder war für die Teilung. Die binationale Lösung wurde von den Zionisten klar abgelehnt. Die arabischen Staaten und Grossbritannien waren gegen eine Teilung. Das State Department war gegen einen jüdischen Staat, da sie die Araber nicht zu Feinden machen wollten. Der Grund war das Erdöl des Nahen Ostens.

 

UNO nimmt Teilungsplan an

Teilungsplan der Vereinigten Nationen vom 29. 1947

Am 9. Oktober 1947 gab der Präsident der USA, Harry Truman, widerstrebend seine Zustimmung zum Teilungsplan, wegen des öffentlichen Drucks. Der Vorschlag kam am Samstag, 29. November 1947 zur Abstimmung. Der Antrag wurde mit 33 gegen 13 Stimmen angenommen. Dagegen stimmten die arabischen und einige asiatische Staaten sowie Griechenland und Kuba, der Stimme enthielten sich Argentinien, Chile, Äthiopien, Grossbritannien, Jugoslawien und mehrere lateinamerikanische Republiken.

 

 

 

 

 

 

Arabischer Widerstand

Am nächsten Tag begannen die Ausschreitungen der Araber die bis zu Beendigung des Mandats anhielten. Grossbritannien gab bekannt, dass es das Land bis zum 16. Mai 1948 räumen werde, aber die Administration traf keinerlei Vorbereitungen um den Juden und den Arabern die Macht zu übergeben. Der jüdischen Bevölkerung ging es vor allem um die Stärkung der Selbstverteidigung, da die arabischen Staaten das Einmaschieren ihrer Armeen in Palästina nach Abzug der Briten bereits angekündigt hatten. Syrien wollte jedoch nicht so lange warten, schon im Februar wurde mit Syriens Hilfe ein Palästina "Befreiungsarmee" aufgestellt. Die Hagana war jedoch nicht so gut ausgerüstet und ausgebildet um den jüdischen Staat gegen reguläre Armeen zu verteidigen. Für einen Bürgerkrieg reichte sie noch aus. Grossbritannien lieferte weiterhin Waffen an die benachbarten arabischen Länder, während die USA ein allgemeines Waffenembargo verhängten. Die jüdischen Streitkräfte hatten jedoch mit Nachschubbeschaffung grosse Mühe. Im März und April veränderte sich die militärische Lage zugunsten der Juden.

 

Gründung des Staats Israel

Als das Ende des Mandats näher kam, bereiteten sich die jüdische Organisationen auf die Staatsgründung vor. Die Exekutive des Jewish Agency beschloss nach Ablauf des Mandats eine Regierung zu bilden. Die Jewish Agency hielt am 30. März eine Sitzung ab, der Zionisten Rat tagte vom 6. bis 12. April; beide beschlossen die Einsetzung einer provisorischen Regierung, genannt Minhelet Haam (Nationale Verwaltung) und eines provisorischen Parlaments (Moezet Haam, Nationalrat).

Am 14. Mai 1948 wurde um vier Uhr in einer Sitzung des Nationalrates im Museum von Tel-Aviv der Staat Israel ausgerufen. Erst wurde die Hatikwa gesungen, und dann verlas Ben Gurion die Unabhängigkeitserklärung: "Kraft des natürlichen und historischen Rechts des jüdischen Volkes und der Entschliessung der Generalversammlung der Vereinigten Nationen erklären wir hiermit die Errichtung des jüdischen Staates in Palästina, der Israel genannt wird."

 

Weshalb in Palästina?

In der Bibel befindet sich das Heilige Land in Palästina, daher herrscht eine Tradition der Verbundenheit. Doch in der Bibel , hat das Heilige Land nicht immer die grösse von Palästina es wird in der Bibel immer kleiner.

Vom gross Reich

"An jenem Tage schloss der Herr mit Abram einen Bund und sprach: Deinem Geschlechte gebe ich dieses Land, vom Bach Ägyptens bis an den grossen Strom, den Euphratstrom;"

zum

"Und Moses stieg aus den Gefilden Moabs auf den Berg Nebo, auf den Gipfel des Pisga gegenüber Jericho. Und der Herr liess ihn das ganze Land schauen, Gilead bis gen Dan, ganz Naphthali und das Land Ephraims und Manasses und das ganze Land Judas bis an das westliche Meer, das Südland und die Jordanaue, die Talebene von Jericho, der Palmenstadt, bis gen Zoar. Und der Herr sprach zu ihm: Dies

ist das Land, das ich Abraham, Isaak und Jakob zugeschworen habe, indem ich sprach: "Deinen Nachkommen will ich es geben." Ich habe es dich mit deinen Augen schauen lassen, aber dort hinüber sollst du nicht kommen."

vom blossem Auge erkennbaren.

Am meisten wird jedoch ist jedoch in der Bibel vom Land Israel (Eretz Israel) die rede. Die Grösse Eretz Israel entspricht etwa Palästina

 

Schlusswort und Stellungnahme

Die Gründung eines Staates in Palästina war notwendig, da die britische Regierung sein Mandat auflösen wollte. Die Frage stellt sich nur was für ein Staat gegründet werden soll. Es gab vier Möglichkeiten:

Eine genau Trennung von Arabern und Juden war nicht möglich, die beiden Völker lebten "ineinander", dies hätte zu vielen En- und Exklave geführt. Bei der Gründung eines arabischen Staates hätten die Einwanderungen gestoppt werden müssen, dies kam während des 2. Weltkrieges überhaupt nicht in Frage. Ein jüdischer Staat stiess bei den Arabern auf radikale Ablehnung aus nationalistischen Gründen und aus Angst vor Unterdrückung. Zudem wollten die Juden einen genügend "grossen" Staat haben, um künftigen Einwanderer genügend Platz zu bieten. Die Zionisten rechneten mit einer Einwanderungswelle von zwei Millionen Juden (Schätzung während dem Krieg). Wie aus den genannten Gründen ersichtlich wird, sind die Differenzen zwischen den beiden Völker zu gross, um einen binationalen Staat zu gründen. Alle aufgezählten Varianten bergen ein Konfliktpotential in sich. Welche Möglichkeiten gab es um einen Konflikt zu verhindern. Ich bin der Meinung, dass der jüdische Staat viel früher hätte gegründet werden sollen vor der ersten und zweiten Alija (Einwanderungswelle). Zu dieser Zeit war Palästina noch sehr dünn besiedelt, jedoch verhinderte die Vorherrschaft des Osmanischen Reich dessen Gründung. Nach der britischen Eroberung (1917/18) hätten die britische Regierung die Gründung eines jüdischen Staates zulassen sollen. Dies hätte wahrscheinlich zu weniger grossen Konflikten geführt und zudem die Rettung vieler Juden im 2. Weltkrieg ermöglicht, doch damals wusste niemand von der kommenden Katastrofe.

Nach dem 2. Weltkrieg als etwas geschehen musste, Manadate können nicht ewig bestehen, hätte ich es für die beste Möglichkeit gehalten einen binationaler Staat zu gründen (demokratisch, pluralistisch), mit einer grosser Eigenständigkeit der Gemeinden und Regionen und der daraus folgenden relativ grossen Eigenbestimmung von Arabern und Juden. Durch die grosse Eigenbestimmung hätte dieser Staat vielleicht sogar funktioniert. Jedenfalls führten erfolgreiche Friedensverhandlungen immer zu mehr Eigenständigkeit.

Die Meinung der Exekutive der britischen Regierung, durch die Greueltaten der Nazis seien die Argumente des Zionismus unwiderleglich geworden, halte ich für Schwachsinn. Den Antisemitismus gab es schon vor den Nazis. Doch das die Juden schon vor den Nazis unter dem Antisemitismus zu leiden hatten wollte man wahrscheinlich nie wahrhaben.

Das man die Araber zum Auszug ermutigen kann halte ich für unmöglich, niemand verlässt seine Heimat freiwillig. Also wird die Anwendung von Gewalt nicht ausgeschlossen und es wird daher zu einer Diaspora der palästinensischen Araber kommen. Genau gegen diese Gewalt wehrten sich die Juden durch den Zionismus. Bis kurz vor Gründung des Staats Israels verhielt sich, dass jüdische Volk Vorbildlich. Doch die Expansion nach der Gründung und die grausame Art und Weise mit welcher Israel sein Hoheitsgebiet verteidigt (hatte) ist nicht entschuldbar.

 

Bibliographie

 

Steinbach, Udo/ Hofmeier, Rolf/ Schönborn, Mathias
Politisches Lexikon Nahost Nordafrika dritte neubearbeitete Auflage München, 1994

Laqueu, Walter
Der Weg zum Staat Israel Geschichte des Zionismus Wien 1975